Kleine Lichtung

Ich wollte mich gar nicht ärgern oder so, aber ich war eben schon sauer. Ich verstand auch nicht wie Kanata das so leicht nehmen konnte. Vielleicht sah ich das aber auch zu eng. Er versicherte mir aber auch das er jemanden finden würde der ihn mag. Ja er hatte ja recht, es gab noch einige Leute die wir beide nicht kannten. Kanata wird sicher darunter jemanden finden mit dem er richtig gut befreundet sein kann. Ich lächelte deshalb einfach und freute mich. Das wird! Als ich ihm dann anbot das wir etwas zusammen machen konnten lächelte Kanata und sofort wusste ich das er sich freute. Er fand das es Zeit wurde für einen Tag nur für uns beide. Dann stellte sich allerdings die Frage was sie den machen könnten. Ich musst überlegen, aber so schnell fiele nie etwas ein. Ich würde ja für ihn vorschlagen irgendwo seinen Apfelkuchen essen zu gehen, aber ob das jetzt komisch kam? Nein und wenn es war Kanata. "Wie wäre es wenn wir irgendwo deinen geliebten Apfelkuchen essen gehen?" fragte ich und kicherte leicht. Ich wusste nicht ob er es nun auch nett gemeint aufnehmen würde, jedoch wollte ich wirklich mit ihn was unternehmen und das schien mir eine gute Idee zu sein...

Ich freute mich riesig als Kuroto tatsächlich darüber nachdachte, was wir gemeinsam unternehmen könnten. Mir selbst war es egal Hauptsache wir konnten endlich wieder etwas Zeit miteinander verbringen. Das war es, was ich am meisten am Schulleben hasste. Es gab erstaunlich wenig gemeinsame Zeit mit meinem Bruder. Natürlich war ich ihm in letzter Zeit auch ganz bewusst nicht ständig auf die Pelle gerückt aber es war schon nervenaurfreibend wie selten ich ihn zufällig im Schulgebäude oder auf dem Hof gesehen hatte. Diese Begegnungen konnte ich an einer Hand abzählen und immer waren sie recht flüchtig gewesen, weil entweder er oder ich schon auf dem Weg in eine ganz andere Richtung waren. Umso wichtiger war mir der heutige Tag. Sein Vorschlag mit dem Apfelkuchen brachte mich zum Lachen. Nicht, weil es ein alberner Vorschlag gewesen wäre, sondern weil ich alles nur das nicht erwartet hätte. "Kuchen klingt super. Weist du denn wo es einen guten Apfelkuchen gibt? Ich hab nämlich keine Ahnung."

Immer noch wusste ich nicht genau ob Kanata meinen Vorschlag als Witz oder wirklich ernst nehmen würde. Sicherlich wünschte ich mir das er es ernst nahm, jedoch konnte man es auch gut als Scherz nehmen. Außerdem wollte ich wirklich etwas mit ihm unternehmen und Kanata liebte eben diesen Kuchen. Zugegeben, eigentlich bin ich nicht so der Fan von Kuchen, aber eigentlich ging es. Obwohl meine Frage gerade mal seit ein paar Sekunden gestellt wurde, wollte ich wissen was er sagen würde. Innerlich freute ich mich auch schon. Unbedingt wollte ich etwas mit ihm unternehmen. Ich muss zugeben das ich Kanata vermisst hatte. Klar ich sah ihn ab und zu mal flüchtig, aber das war nicht das gleiche wie jetzt gerade mit ihm zu reden. Auf den Vorschlag an fing Kanata an zu lachen. Was? War der Vorschlag so dumm gewesen? Oder wieso lachte mein Bruder nun? Jedoch schien er es als eine gute Idee zu empfinden. Aber er wusste nicht wo man welchen bekommen konnte. Er fragte auch ob ich es wüsste. "In der Stadt gibt es ein Cafe das ganz guten Kuchen haben soll. Ich war da bisher noch nie.." meinte ich und wusste immerhin wo es war und wirklich schlecht konnte er Kuchen nun wirklich nicht sein...

"Dann wird es höchste Zeit den mal auszuprobieren." freute ich mich über den Entschluss mal wieder gemeinsam etwas zu unternehmen. Ich machte mir zwar ein wenig Gedanken, weil Kuroto nicht so der Kuchenesser war aber mein Drang endlich mal wieder mit ihm gemeinsam unterwegs zu sein war stärker als meine Sorge. Deswegen ließ ich meinen kleinen Bruder endlich aus meiner Umarmung frei und klopfte mir den Dreck von meinem Mantel. Meine Augen suchten die Bäume nach meiner kleinen Eichhörnchendame ab konnten sie jedoch nirgends entdecken. Zwar sagte ich ihr immer sie solle wieder in den Wald zurückgehen, wo sie hingehörte, aber wenn ich ehrlich wahr hatte ich mich an ihre Gesellschaft gewöhnt und auch wenn es gegen die Schulregeln verstieß schleppte ich sie eigentlich ständig mit mir rum. Meistens versteckt in meiner Tasche, wenn es die Situation erforderte. Ich entschloss mich nach ihr zu rufen:"Kleine Lady, wir gehen." Es war schon seltsam, dass sie immer wusste wenn sie gemeint war, obwohl ich ihr so häufig neue Namen gab. Doch kaum hatte ich meinen Satz beendet stürmte sie zwischen den Bäumen hervor, kletterte an meinem Beim empor und krallte sich in Höhe meiner Brust an meinem Mantel fest wobei sie mich mit großen Augen ansah als wolle sie fragen, ob ich überlegt hatte sie hier zu lassen. Ich lächelte sanft und wandte meine Aufmerksamkeit wieder Kuroto zu. "Wollen wir?"

Kanata entschied sich dann das man das Cafe dann wohl mal versuchen sollte. Gut ich war kein Kuchen Fan, aber wenn ich mit Kanata zusammen war ging das schon und außerdem liebte ich Tee von daher war das alles gar nicht so schlimm. Kanata löste dann die Umarmung und ich konnte dann wie er aufstehen. Erstmal musste ich mir etwas Dreck von der Hose klopfen, aber das ging schon. Ich wusste erstmal gar nicht was ich sagen sollte. Dann sah Kanata sich um. Wo war Junko? Dann rief er sie wohl und sie kam auch angeschossen. Sie kletterte auf seine Brust sah ihn richtig niedlich an. Oh Gott ich wurde schwach. Junko war süß. Und man konnte sie recht leicht überall hin mitnehmen. Bei Yuri musste man da immer mal wieder überlegen. Dann sah ich wieder zu Kanata und dieser lächelte. Ich grinste einfach zurück. "Ja komm." erwiderte ich auf seine Frage und nahm seine Hand um ihn mit mir zu ziehen. ich freute mich wirklich sehr..

Aus dem Augenwinkel sah ich Kuroto ebenfalls aufstehen und sich den Dreck von der Hose klopfen. Die Szene mit Junko schien etwas in ihm auszulösen und ich erinnerte mich, dass er ja ebenfalls ein Haustier besaß. Eine Katze, wenn mich nicht alles täuschte. Unsere Adoptivväter hatten sie ihm geschenkt und der Kleine war unglaublich glücklich darüber gewesen. Ich erinnerte mich gerne an diesen Augenblick zurück. Es war Kuroto dank der Katze viel leichter gefallen auf wiedersehen zu sagen zumindest hatte ich diesen Eindruck gehabt ich konnte mich aber auch irren. "Wie geht es denn deiner Katze? Kommt ihr gut miteinander aus? Und langweilt sie sich nicht schrecklich, wenn du nicht da bist?" Der Umgang mit Katzen war mir fremd. Allerdings wusste ich zwei Dinge über sie. Erstens glaubten sie von sich sie selbst wären das wichtigste Wesen auf Erden und zweitens taten sie nur was ihnen in den Kram passte. Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass Kurotos Katze so sein sollte. Man sagte schließlich wie der Herr so das Gescherr also musste nach diesem Sprichwort die Katze ausgesprochen lieb und womöglich ein wenig schreckhaft sein.
Als mein Brüderchen meine Hand nahm und mich mit sich zog ließ ich ihn widerstandslos gewähren. Immerhin wollte ich genauso gerne wie er etwas gemeinsames unternehmen.

Nachdem ich mir erstmal den Dreck von den Klamotten klopfte und ein bisschen über Junko 'geschwärmt' hatte fragte Kanata mich nach Yuri. Ich konnte mich nicht daran erinnern das er je nach ihr gefragt hatte, aber eigentlich war das nicht schlimm, denn nach Junko fragte ich eigentlich auch nie. "Ja Yuri geht es gut. Und wir kommen besten miteinander aus. Sie kuschelt immerhin genauso gerne wie ich. Ich schätze nicht das sie sich langweilt. Immerhin schlafen Katzen 18 Stunden am Tag oder besser gesagt ist das er durchschnitt den Katzen eigentlich mit schlafen verbringen." ich wusste einiges über Katzen nachdem ich Yuri bekommen hatte. Nur für sie hatte ich auch ein Buch über die Haltung von Katzen gelesen. Teils auch um mehr über sie zu erfahren und auch um zu wissen was sie besser nicht fressen sollte. Aber erstmal nahm ich meinen Bruder an die Hand und zog ihn mit mir in Richtung Stadt..

-----> Cafe

"Die sind ja richtige Schlafmützen." meinte ich auf die Antwort meines Bruders. Zwar freute es mich für ihn, dass er so gut mit seiner Katze auskommt, allerdings empfand ich es auch als schade, dass diese so viel schlief. Es lag mir jedoch fern irgendetwas davon auszusprechen. Mein Bruder mochte Yuri und ich war der letzte, der ihm seine Freude über dieses Tier madig reden würde.Deshalb sagte ich nicht noch mehr dazu und ging neben Kuroto her in Richtung Stadt. Es würde bestimmt lustig werden und ich konnte mir auch keine bessere Begleitung vorstellen.

Ortswechsel: Café